Grossbrände 1999

Grossbrand in einer Lagerhalle auf dem Gelände der Schweinemästerei Züger in der Bodenwiese Galgenen

In der Nacht vom 31.Mai auf den 1.Juni 1999 ereignete sich einer der grössten Brände in der Geschichte der Feuerwehr Galgenen. Der Brand brach in einer Lagerhalle der Schweinemästerei Züger in der Bodenwiese Galgenen aus und entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem gewaltigen Grossbrand. 5 Feuerwehren standen im Einsatz, um dem Flammenmeer Einhalt zu bieten. Titel aus der Regionalpresse: "Als die Feuerwehren auf dem Brandplatz eintrafen, fanden sie ein Inferno vor" (March Höfe Zeitung) "Bodenwiese im Flammenmeer" (March-Anzeiger)

 

Objekt

Die Schweinemästerei Züger befindet sich ca. 400m nördlich ausserhalb des Dorfes Galgenen. Der Betrieb besteht aus mehreren grossen Gebäuden, die U-förmig zusammengebaut sind. Zurzeit des Brandes befinden sich ca. 3000 Mastschweine in den verschiedenen Ställen. Im unmittelbar angebautem Pferdestall befinden sich ca. 30 hochwertige Pferde. Der Besitzer Guido Züger ist bekannt für seine hochwertige Pferdezucht. Beim Brandobjekt handelt es sich um eine Lagerhalle von 17 x 48 m, Giebelhöhe ca.12 m. Die Halle steht im westlichen Teil des U-förmigen Komplexes. Sie ist südlich an den mehrgeschossigen Schweinestall angebaut. Zwischen den beiden Gebäuden besteht eine Brandmauer, das Dach hingegen ist durchgehend. Nördlich ist das Objekt an die Reithalle und den Pferdestall angebaut. Auch hier besteht eine Brandmauer. Westlich vom Brandobjekt steht der Heustall mit angebautem Lager und Remise, Abstand ca.10 m. Die Halle besteht aus 2 Böden, das Dach und die Wände ab 2. Boden sind mit Well-Eternit eingedeckt, die Konstruktion ist eine Stahl-Holzkonstruktion. Der 2. Boden besteht aus Holz. Im 1. Boden befindet sich eine Fritier-Ölaufbereitung, in diesem Teil befindet sich ein Öltank mit 12 qm Inhalt. Im gleichen Abteil sind 2 Tanks mit je 30 qm Inhalt (tierische Fette), diese Tanks sind ca. halbvoll. Im Bereich des Öltanks sind ca. 40 Fässer (200 I) mit Fritier-ÖI gelagert. Ebenfalls im 1. Boden sind eine Heupresse, eine Walze, ein Dosiergerät, ein Kühlgerät (Chromstahl) für Futter, einen Traktor, sowie Kartoffelprotein und Silomais gelagert. Im 2. Boden sind grosse Mengen Holzbretter und Balken, sowie eine grosse Menge Silomais gelagert. Ebenfalls im 2. Boden waren diverse Kleinmaschinen gelagert. Die Zufahrt zum Brandobjekt ist westlich gut, östlich musste um den ganzen Gebäudekomplex herum gefahren werden, um in den Innenhof und zum Brandobjekt zu gelangen. Wasserbezugsorte: Mosenbach südlich vom Betrieb, 1 Hydrant unmittelbar beim Mosenbach südwestlich, 1 Hydrant Schulhaus ca. 350 m entfernt, 1 Hydrant südwestlich vom Betrieb beim Rest. Engel ca. 350 m entfernt. Nördlich vom Betrieb fliesst die Wägitaler Aa vorbei, Distanz ca. 400 m.

 

Brandausbruch

Am 31.Mai um 20 Uhr führt die Feuerwehr Galgenen eine Einsatzübung durch, nach der Übung sitzt der grösste Teil der Kameraden im Rest. Frohsinn zusammen. Viele Feuerwehrleute begeben sich um 23 Uhr auf den Heimweg, noch ahnt keiner, dass sich ein Grossereignis anbahnt.Um 23.56 Uhr geht auf der Alarmzentrale der KAPO Schwyz die Meldung ein, bei der Schweinemästerei Züger hat es einen Knall gegeben und ein Stall brenne. Die Alarmstelle alarmiert um 23.57 Uhr das Erst-Einsatz-Element der Feuerwehr Galgenen. Einige Feuerwehrleute bemerken auf dem Heimweg das Feuer und alarmieren sofort die Kameraden, die sich noch im Rest. Frohsinn befinden und begeben sich sofort ins Feuerwehrlokal.

 

Situation beim Eintreffen des Einsatzleiters

Um 00.05 Uhr trifft Feuerwehr-Kdt. Kaspar Landolt auf dem Einsatzplatz ein und übernimmt die Einsatzleitung. Nach kurzer Rekognoszierung ist er mit folgender Situation konfrontiert: Oberhalb vom Öltank auf dem 2. Boden brennt es sehr stark, das Feuer lodert bereits aus dem Dach, vom 2. Boden hat sich das Feuer bereits zum 1. Boden durchgefressen und die Tanks stehen mitten im Feuer.

 

Sofortmassnahmen

Auftrag an Zentrale sofort Grossalarm für die Feuerwehr Galgenen auslösen, Schnellangriff ab TLF Galgenen auf den Öltank. Um 00.10 breitet sich das Feuer bereits bis zum Schweinestall Süd aus, es besteht höchste Übergriffsgefahr. Der Einsatzleiter befiehlt über die Polizei Grossalarm für die Feuerwehr Wangen, diese wird um 00.14 Uhr alarmiert. Während der Einsatzleiter den Befehl gibt Wangen zu alarmieren, bereitet sich das Feuer explosionsartig über die ganze Halle bis zum Pferdestall über beide Boden aus. Deshalb wird um 00.15 Uhr bei der Feuerwehr Lachen Grossalarm ausgelöst. Schnell stellt der Einsatzleiter fest, dass hier eine weitere Feuerwehr benötigt wird, deshalb wird um 00.19 Uhr bei der Feuerwehr Schübelbach Grossalarm ausgelöst. Eine unheimliche Hitze entwickelt sich, es besteht höchste Gefahr, dass das Feuer auf den Pferdestall Nord übergreift, ebenfalls grosse Übergriffsgefahr auf die Gebäude westlich. Die grösste Gefahr aber geht von den Tanks aus, diese drohen zu bersten. Deshalb wird um 00.29 der Stützpunkt Pfäffikon alarmiert mit dem Wasserwerfer.

 

Absicht und Aufträge

Der Öltank, die beiden Fetttanks und die Fässer massiv kühlen, Übergriff auf Schweinestall mit allen Mitteln verhindern. Übergriff auf Pferdestall verhindern und Übergriff auf den Heustall mit Anbau verhindern. Um diese Aufgabe zu lösen, werden folgende Abschnitte gebildet:
Abschnitt Süd: Feuerwehr Wangen, Auftrag: Ausdehnung und Ausbreitung des Feuers in Richtung Schweineställe mit allen zur Verfügung stehenden Mittel verhindern.
Abschnitt West: Feuerwehr Lachen: Auftrag Übergriff auf Gebäude Süd und West verhindern und Kühlen der Fässer und Lagertanks.
Abschnitt Nord-Ost: Feuerwehr Schübelbach: Auftrag Halten Pferdestall Nord, Löscharbeiten der Feuerwehr Galgenen unterstützen und Wassertransport ab Wägitaler-Aa mit 2 Motorspritzen aufbauen.
Auftrag an Stützpunkt Pfäffikon Nachschub Schaumextrakt und Atemflaschen sicherstellen und Schaumwerfer in Stellung auf die Tanks bringen (wurde aber wegen zu hohem Wasserbedarf nicht eingesetzt).
Abschnitt Ost: Feuerwehr Galgenen: Auftrag Übergriff auf Schweinestall verhindern, Tanks und Fässer kühlen und Halle löschen. Der Vice-Kdt. erhält den Auftrag die anrückenden Feuerwehren einzuweisen, 1 Offizier wird als Verbindungsoffizier zwischen der Einsatzleitung und den Nachbarsfeuerwehren bestimmt. (Dies war ein Feuerwehrinstruktor und hat sich bestens bewährt)

 

Einsatz

Einsatz Ost Feuerwehr Galgenen:

00.05 Schnellangriff auf Tank erstellt, Zubringer ab Hydrant erstellt, diese musste später abgebrochen werden, da das Feuer sich bis zum Durchgang ausbreitete. Transportleitung ab Teilstück Wangen erstellen, Leitungen 51, 52, 53 erstellen, 2 Schaumleitungen auf Tank zum kühlen und abdecken.

00.15 Halle gerät in Vollbrand, das TLF Galgenen muss blitzartig verschoben werden.

00.20 Das Feuer greift über das Dach auf den Schweinestall über, zugleich greift das Feuer nördlich auf den Pferdestall über. Beide Übergriffe konnten erfolgreich bekämpft werden. Transportleitung Nr. 60 ab TLF Galgenen erstellen.

00.22 Das Gross der Feuerwehr Galgenen trifft auf dem Schadenplatz ein.

00.25 Die Feuerwehr Wangen trifft ein.

00.27 Die Feuerwehr Lachen trifft ein.

00.30 Druckleitungen Nr. 61, 62 und 63 erstellen, das Feuer droht ausser Kontrolle zu geraten.

00.35 Die Feuerwehr Schübelbach trifft genau richtig bei uns ein.

00.35 Spital Lachen wird orientiert (auf Pikett)

00.40 Alle Pferde werden evakuiert.

00.45 Transportleitung ab TLF Schübelbach erstellen, mit Leitern über Anbau Pferdestall auf Dach mit 3 Rohren vorrücken und Brand beim Pferdestall bekämpfen.

00.50 Stützpunkt Pfäffikon trifft ein. Sie erhält Auftrag sofort Schaumnachschub zu organisieren und Werfer in Stellung zu bringen. Der Vice-Kdt. orientiert den Einsatzleiter, dass die Löschwasserreserven zu Ende gehen, ebenfalls geht das Wasser im Mosenbach trotz Stauung zurück.

00.51 Die Einsatzleitung fordert das Kraftwerk Wägital auf, Wasser in die Wägitaler-Aa einzulassen.

01.05 Die ARA wird über den Brand orientiert.

01.07 Der Feuerwehrinspektor Fredi Ludäscher trifft auf dem Schadenplatz ein.

01.07 Die Feuerwehren Wangen und Lachen bekämpfen mit allen Mitteln den Übergriff auf das Dach im Schweinestall.

01.10 Viele Ölfässer bersten und das Öl breitet sich über den ganzen Platz aus und fliesst in die Ablaufgitter. Der Stützpunkt Pfäffikon erhält den Auftrag, die Gitter abzudichten. Bis dies geschah, floss eine grosse Menge Fritieröl in die Abwassergitter. Diese münden nicht wie angenommen in die ARA, sondern in den Mosenbach.

01.15 Schübelbach setzt den Wasserwerfer ab TLF ein. Dieser muss aber nach kurzer Zeit wieder abgestellt werden (zu hoher Wasserverbrauch).

01.25 Schübelbach bringt die beiden Motspr. bei der Wägitaler-Aa in Stellung und erstellt 2 Transportleitungen, je 1 zum TLF Galgenen und 1 zum TLF Schübelbach. Der Verbindungs-Off. orientiert den Einsatzleiter dauernd über den Stand bei den Abschnitten Süd und West.

01.40 Wasser in der Wägitaler-Aa vorhanden.

01.45 Aufatmen bei der Einsatzleitung. Das Feuer ist unter Kontrolle.

01.50 Alle Abschnittskommandanten treffen bei der Einsatzleitung ein, der Einsatz wird neu koordiniert. Aufträge an die Abschnitts-Kdt, das Feuer soweit ablöschen, dass zu einem späteren Zeitpunkt die Feuerwehr Galgenen den Schadenplatz selber überwachen kann.

02.10 Ein Fass mit Öl explodiert und verletzt einen Feuerwehrmann leicht im Gesicht. (Brandwunden)

02.45 Rückzug Feuerwehr Schübelbach und Feuerwehr Lachen

02.55 Rückzug Feuerwehr Wangen

03.10 Rückzug Stützpunkt Pfäffikon

Ab 03.00 können sich die Feuerwehrleute im Rest. Sternen verpflegen. (Getränke wurden bereits um 00.40 organisiert und auf den Platz gebracht).

03.10 Rückzug Polizei, der Erkennungsdienst kommt um 06.30 wieder auf den Brandplatz.

04.30 Ein Teil der Mannschaft der Feuerwehr Galgenen wird bis um 6.30 entlassen.

05.30 Es werden immer wieder Brandnester gelöscht.

05.45 Ein Teil vom Dach der Werkstatt wird aufgebrochen.

06.30 Die Feuerwehr beginnt mit den Aufräumarbeiten.

08.00 Die Feuerwehr bekommt die Meldung, dass in Lachen im Spreitenbach Öl vorhanden ist.

08.15 6 Mann rücken nach Lachen aus und bauen eine Ölsperre und beginnen mit Öl absaugen.

15.00 Die Feuerwehrmänner werden entlassen. Sicherheitshalber wird eine Leitung ab Hydrant vor Ort gelassen. Diese wird am 2.6. abgebaut.

 

Am Samstag, 5.6. bekommt die Feuerwehr wieder Alarm. Es habe größere Mengen Öl im Bootshafen Lachen. 9 Mann rücken um 10.00 Uhr aus. Trotz der Ölsperre im Bach wurde wegen eines heftigen Gewitters am Mittwochabend das Öl über die Sperre gespült und gelangte in den See. Der Stützpunkt Pfäffikon musste aufgeboten werden. Es wurde noch eine Sperre beim See erstellt und mit Fliesen wurde das Öl im Hafen aufgesaugt und bei der Bachsperre wurde das Öl abgesaugt. Einsatzende war um 19.00 Uhr.

 

Die Feuerwehren Lachen und Wangen haben die Übergriffe mit allen Mitteln bekämpft. (Lüfter wurde eingesetzt, 9 Atemschutztrupps waren im Innenangriff, grosse Mengen Schaum wurden verwendet. ) Dies alles hat diesem Einsatz zum Erfolg geholfen.

 

Besonderes
Die Schweinemästerei Züger besteht aus sehr weitläufigen Gebäudekomplexen. Eine Übersicht ist deshalb sehr schwierig. Die Wasserbezugsorte sind zum Teil weit entfernt, insbesonders die Feuerwehr Schübelbach musste sehr lange Transportleitungen erstellen. Im Abschnitt Ost waren die Platzverhältnisse sehr eng (Innenhof). Als das Öl auslief, verwandelte sich der Platz in eine glitschige Rutschbahn. Die Schadenwehren waren sehr schnell auf dem Brandplatz. Die Schadenhöhe beträgt ca 1.5 Millionen Franken. Als Brandursache steht Brandstiftung im Vordergrund.

 

Eingesetzte Mittel

Personal
52 AdF Feuerwehr Galgenen
42 AdF Feuerwehr Wangen
38 AdF Feuerwehr Lachen
50 AdF Feuerwehr Schübelbach
12 AdF Stützpunkt Pfäffikon

194 AdF Total

7 Personen Kantonspolizei

201 Einsatzkräfte Total

 

Beratend:

Feuerwehrinspektor
Ortschef Zivilschutz
Chef Katastrofenstab

 

Mittel:

5 Tanklöschfahrzeuge
4 Pikettfahrzeuge
1 Schlauchverlegefahrzeug
1 Einsatzleitfahrzeug
4 Zugfahrzeuge
2 Mannschaftstransportfahrzeuge
3 Polizeifahrzeuge
20 Fahrzeuge total

6 Motorspritzen Typ 2
1 Schlauchverleger 700 m I NW 75 mm
18 Atemschutzgeräte
29 Atemschutzflaschen
2600 m³ Wasser
1020 I Schaumextrakt
2600 m Transportleitungen
div. Beleuchtungsmaterial
1 Ölwehranhänger

 

Erkenntnisse

Die schnelle Alarmierung der Nachbarnfeuerwehren hat sich sehr bewährt. Nur so konnte eine Katastrophe verhindert werden. (Kein Tier kam zu Schaden). Es herrschte eine vorbildliche Funkdisziplin, das Zuteilen der eigenen Offiziere an die Abschnittskommandanten hat sich bewährt, ebenso der Verbindungsoffizier. Der Besitzer und seine Angestellten hatten vorbildlich reagiert und stellten die Lastwagen des Betriebes schnellstens aus dem Gefahrenbereich und aus den Zufahrten. Herr Züger war bei allen Abschnitten präsent und konnte so die Feuerwehrleute auf besondere Gefahren hinweisen. Leider hat sich 1 Feuerwehrmann leicht verletzt. Er erlitt leichte Brandverletzungen im Gesicht.

Hier noch einige Erkenntnisse vom Kdt. der Feuerwehr Lachen, Hptm. Ernst Wyss (Feuerwehrinstruktor). In der Anfangsphase herrschte grosse Hektik und die Zufahrt war sehr erschwert durch private PW von FW-Angehörigen, welche an der schmalen Strasse zum Objekt abgestellt wurden. Da zu viele Fahrzeuge im Weg standen, konnte ich das TLF nicht vom Anfang an in den Einsatz bringen, da alles versperrt war. Die Einweisung hat sehr gut geklappt. Da ich keine Gebäudekenntnisse dieser Liegenschaft hatte, waren für mich die Informationen, welche ich beim Besitzer Guido Züger einholen konnte, für meine Entschlüsse sehr wichtig. Die sofortige Kontaktaufnahme des Zentralisten der Feuerwehr Lachen mit der Einsatzleitung hat sich positivausgewirkt, in dem rasch abgeklärt werden konnte, welche Gerätschaften mitgebracht werden müssen. Die Alarmierung der Feuerwehr Lachen durch die Meldezentrale der KAPO Schwyz war sehr gut. Es hat sich in diesem Fall gezeigt, dass das sofortige Aufgebot der Nachbarfeuerwehren ein grösseres Schadenausmass verhindert hat. Die Zusammenarbeit war gut.

 

Lehren

Das Kraftwerk muss viel früher benachrichtigt werden, dass es Wasser in die Wägitaler-Aa einlässt.Wenn so viel Öl im Brandobjekt ist, muss sofort abgeklärt werden, wohin das Löschwasser fliesst. Das TLF Galgenen war am Anfang zu nahe an das Objekt gefahren (unbedingt genug Abstand vom Objekt, auch wenn ganz am Anfang nur ein kleiner Teil brennt)

 

Dank

Alle beteiligten Feuerwehrkameraden leisteten einen vorbildlichen Einsatz, wie auch der Besitzer und seine Angestellten. Es wurde diszipliniert und ruhig gearbeitet. Als Kommandant und Einsatzleiter danke ich allen Beteiligten für die sehr gute Zusammenarbeit. Mein Dank gilt auch der Polizei und den Behörden der Gemeinde Galgenen für die angenehme Zusammenarbeit.

 

Galgenen, im Juni 1999

Kaspar Landolt, Kommandant der Feuerwehr Galgenen

 

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Grossbrand des ehemaligen DIGA Möbel- Ausstellungs- und Verwaltungsgebäudes an der Jostenstrasse 8 in GaIgenen

In der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni musste die Feuerwehr Galgenen zu einem der grössten Brände in der ihrer bald 100 jährigen Geschichte ausrücken, damals zu der Schweinemästerei Züger in der Bodenwiese. Nur 6 Wochen später, nämlich am Sonntag, 18. Juli 1999 wurde dieser Grossbrand durch einen noch schlimmeren Grossbrand übertroffen. Im ehemaligen DIGA Möbel-Ausstellungs- und Verwaltungsgebäude brach kurz vor Mittag ein Feuer aus. Wiederum standen 5 Schadenwehren während Stunden im Einsatz. Titel aus der Regionalpresse: Man musste mit Explosionen und giftigen Gasen rechnen. Bevölkerung wurde aufgerufen, in den Wohnungen zu bleiben. (March-Höfe Zeitung).

 

Objekt

Das Geschäftsgebäude Jostenstrasse 8 stand mitten im Wohngebiet im Zentrum von Galgenen. Das Objekt war L-förmig gebaut. Der nördliche Teil bestand aus 3 Böden und misst 8 x 24 m, Traufenhöhe 10 m. Nördlich war ein eingeschossiger Bürotrakt angebaut: Masse 6 x 15 m und 3 m hoch. Südlich wurde später ein Ausstellungs- und Bürogebäude angebaut. Dieses war ebenfalls 3-geschossig und war 18 x 22 m gross, Traufenhöhe ebenfalls 10 m. Der Gebäudeteil Nord war aussen hart (Mauerwerk) und innen weich (Holzböden und Wände), das Dach war mit Weileternit gedeckt. Der nördliche Bürotrakt war hart und hatte ein Flachdach. Der südliche Teil war eine Holzständerkonstruktion, für die Bodenkonstruktion wurden Stahlträger verwendet, in diese wurden die Balkenlagen eingeführt. Die Wände innen waren aus Holz und aussen mit Eternit verkleidet. Das Dach war ebenfalls mit Weleternit gedeckt. Im nördlichen Gebäude befand sich ein Warenlift bis zum 3. Boden, unmittelbar beim Lift befand sich das Treppenhaus (ab 2. Boden waren die Treppen aus Holz). Der südliche Teil konnte nur über dieses Treppenhaus und den Lift erreicht werden, sonst war kein Zugang in den 2. und 3. Boden möglich. Vom nördlichen zum südlichen Teil war eine Brandmauer vorhanden, allerdings nur bis unter das Dach. Im 2. und 3. Boden war in der Brandmauer je 1 Durchgang vom nördlichen zum südlichen Teil. (Diese Türen waren zum Zeitpunkt des Brandes offen!). Die Fenster waren alle 2.50 m ab Boden. (Einstieg kaum möglich!). Seit die DIGA in den Neubau an der Kantonsstrasse umgezogen ist, wurde das Objekt an diverse Unternehmen vermietet. Ab April 1994 wurde das gesamte Gebäude an einen Antiquitäten-Händler vermietet, dieser vermietete seinerseits diverse Räume an ca. 15 Unternehmer weiter. Ich nenne hier nur die grössten Geschäfte, die grosse Flächen gemietet hatten. Im 1. Boden Süd befand sich das Antiquitäten-Geschäft Corsi mit Büro. Im 2. Boden Süd lagerte ein Malergeschäft grosse Mengen Farben und lacke. Ebenfalls im 2. Boden Süd befand sich eine Tanzschule. Im 3. Boden Süd befand sich ein grosses Parkett-Lager. Im 1. Boden Nord war eine Firma mit Schwimmbadartikeln (inkl. Chlorpulver) eingemietet. Im 2. Boden Nord war ein weiteres Lack- und Farbenlager, sowie ein Nitro-Lager und ein weiteres Antiquitäten-Geschäft eingemietet. Im 3. Boden Nord befand sich eine Kampfsportschule und ein Sport- und Kleidergeschäft für Kids.

Wie erwähnt stand das Brandobjekt mitten im Wohngebiet. Nördlich befindet sich das Mehrfamilienhaus Jostenstrasse 6 ca. 8 Meter entfernt, westlich das Mehrfamilienhaus Nördlingerhof 3 ca. 12 Meter, östlich das Mehrfamilienhaus Jostenstrasse 7 ca. 10 Meter entfernt. Die Zufahrt ist südlich und nördlich über die Jostenstrasse gut. Westlich konnte ebenfalls gut ans Objekt vorgerückt werden. Beim südlichen Teil hatte es auf der Westseite viele Bäume und Sträucher, was den Einsatz sehr erschwerte. Die Wasserbezugsorte waren sehr nah, an der Jostenstrasse Süd 1 Hydrant ca. 150 Meter, 1 Hydrant auf dem Gelände südlich und nördlich, 1 Hydrant beim Dorfplatz ca. 120 Meter, 1 Hydrant Nördlingerhof südwestlich ca. 120 Meter, Mosenbach ca. 120 Meter.

 

Brandausbruch

Am Sonntag, 18. Juli gingen ab 11.24 Uhr diverse Meldungen bei der Alarmzentrale der KAPO Schwyz ein, dass das ehemalige DIGA-Möbel-Gebäude an der Jostenstrasse 8 in Galgenen brenne. Die Alarmzentrale alarmiert um 11.26 Uhr das Ersteinsatz-Element der Feuerwehr Galgenen

 

Situation beim Eintreffen des Einsatzleiters

Um 11.30 trifft Schadenwehr-Kdt. Kaspar Landolt auf dem Einsatzplatz ein und übernimmt die Einsatzleitung. Beim Rekognoszieren trifft er folgende Situation an: Gebäude Teil Nord im 2. Boden Vollbrand, im 1. bis 3. Boden sehr starke Rauchentwicklung, im Anbau Süd im 3. Boden dichter Rauch, im Treppenhaus vom 1. bis 2. Boden starke Rauchentwicklung, ab dem 2. Boden Feuer.

 

Sofortmassnahmen

Auftrag an Zentrale sofort Grossalarm für Feuerwehr Galgenen. Lüfter zum Haupteingang, damit zum Treppenhaus vorgerückt werden kann. Schnellangriff durch Treppenhaus zum Brandausbruch im 2. Boden plus eine Leitung zur Unterstützung. Nachbarfeuerwehren Schübelbach, Wangen und Lachen aufbieten. Sämtliche Zubringerstrassen absperren. Brandplatz grossräumig absperren (riesige Zuschauermenge!). Chemiewehr Stützpunkt Pfäffikon aufbieten.

 

Gefahren

Explodieren von Lösungsmitteln, welche im Objekt gelagert sind. Vergiftungsgefahr durch Chemikalien, welche im Innern gelagert und für die Entkeimung von Schwimmbadwasser bestimmt sind.

 

Absicht und Aufträge

Versuchen die Halle Süd zu halten. Halten der Häuser Jostenstrasse 5 nördlich, Jostenstrasse 7 und 9 östlich und des Hauses Nördlinghof 3 westlich. Löschen des Feuers im 2. und 3. Boden, Bergen von Entkeimungsmitteln sowie Einschäumen des Raumes, wo der Nitro-Verdünner gelagert war. Schliessen von Fenster und Türen sowie Herunterlassen von Rolläden in den Mehrfamilienhäusern. Warnung an die Bevölkerung von Galgenen und Umgebung Fenster und Türen zu schliessen und in den Häusern zu bleiben. Um all diese Absichten durchzuführen, wurden folgende Abschnitte gebildet:

Abschnitt Nord-Ost Galgenen, Auftrag Häuser Jostenstrasse 6 und 7 halten, vorrücken zum Brandausbruch im 2. Boden Nord über Treppenhaus und Leitern. (Das Treppenhaus konnte 15 Minuten nach Aufnehmen der Löscharbeiten nicht mehr benutzt werden!).
Abschnitt Ost Feuerwehr Wangen, Auftrag Halten der Halle Süd über Leitern, Halten der Häuser Jostenstrasse 7 und 9.
Abschnitt Süd Feuerwehr Schübelbach, Auftrag Unterstützen der Feuerwehr Wangen, Wassertransport mit Motspritze 2 ab Mosenbach erstellen.
Abschnitt Nord-West Feuerwehr Lachen, Auftrag Halten der Häuser Nördlingerhof 3 westlich und Jostenstrasse 5 Nord-westlich, Übergriff auf Anbau Süd verhindern und löschen des Feuers im 2. und 3. Boden über Leitern.
Der Vice-Kdt. von Galgenen übernimmt die Einweisung der Feuerwehren von Wangen und Schübelbach und übernimmt den Abschnitt Ost-Süd. Ein Offizier übernimmt den Abschnitt Nord-West und weist die Feuerwehr Lachen ein. Lt. Landolt ist zugleich Verbindungs-Offizier vom Einsatzleiter und informiert diesen laufend über die Situation bei den verschiedenen Abschnitten.
Auftrag an Chemiewehr Pfäffikon, Bergung von Chlorpulver versuchen im 1. Boden Nord, Schadstoffmessungen durchführen, Nitro-Lager massiv einschäumen und Schaum- Nachschub organisieren.
Auftrag an Verkehrsdienst Strassen zum Schadenplatz grossräumig absperren.
Auftrag an die Polizei, die Bevölkerung mit Lautsprechern warnen und Meldung an Lokalradio durchgeben Fenster und Türen zu schliessen.
Auftrag an alle Feuerwehren, den Schadenplatz grossräumig abzusperren.

 

Einsatz

11.25 Alarm durch KAPO Schwyz, Erst-Einsatz-Element Galgenen.

11.30 Kdt. auf Brandplatz übernimmt die Einsatzleitung.

11.30 TLF und Jeep mit ca. 12. Mann treffen ein.

11.33 Grossalarm für Feuerwehr Galgenen.

11.33 Feuerwehrinspektor wird informiert.

11.34 Feuerwehr Lachen wird alarmiert.

11.35 Schnellangriff und 1 Rohr rücken über Treppenhaus mit Atemschutz zum Brandherd vor. Über das Flachdach, mit 2 Rohren über leitern zum Brandherd im 2. Boden vorrücken, Atemschutzverantwortlicher wird bestimmt für Truppüberwachung.

11.36 Wassertransport ab Motspr. ab Mosenbach erstellt.

11.37 Das Feuer bricht bei der Halle Nord durch das Dach, zugleich verdichtet sich der Rauch im Anbau Süd und lässt nichts Gutes ahnen.

11.38 Feuerwehr Wangen wird aufgeboten.

11.39 Feuerwehr Schübelbach wird aufgeboten.

11.40 Mit 2 Rohren unter Atemschutz im 1. Boden Nord zum Lager Schwimmbadartikel vorrücken.

11.42 Das Treppenhaus vom 2. in den 3. Boden stürzt ein, Schnellangriff und ein Rohr müssen zurückgenommen werden, sie werden im 1. Boden eingesetzt.

11.45 Ein Mieter orientiert den Einsatzleiter, dass sich im 2. Boden Nord ein Farben-, Lack- und ein Nitrolager befindet. Sofort werden die Einsatzkräfte informiert.

11.47 Die Feuerwehr Lachen trifft ein und übernimmt den Abschnitt Ost-West.
Einsatzablauf Lachen, Offizier Atemschutz Front Trakt Nord bestimmt, Ablösen des Löschtrupps auf dem Dach des 2. Bodens, welche ohne Atemschutz arbeiten durch Löschtrupps, die mit AS ausgerüstet sind. Erstellen Transportleitung 50 und 60 ab TLF Lachen, vorrücken über Leitern mit 3 Leitungen in den 2. und 3. Boden, 1mal Schaum, 2mal Wasser. Hydroschild für Kühlung Fassade MFH Nördlingerhof 3, Offizier Sicherheit für Schliessen der Fenster in umliegenden MFH und beobachten des brennenden Gebäudes bestimmt.

11.50 Einsatzleiter orientiert die Bewohner der anliegenden Häuser persönlich, dass sie in die Häuser gehen sollen und die Türen und Fenster schliessen, da die Gefahr von austretendem giftigem Rauch und Gefahr von Explosion bestehe. (Die Bewohner standen grösstenteils vor den Häusern und schauten zu.)

11.53 Die Feuerwehr Wangen trifft ein.
Einsatzablauf Feuerwehr Wangen, Wassertransport ab Motspr. vom Mosenbach, Unterstützen der Feuerwehr Galgenen u.a. mittels 2 Atemschutztrupps, Schnellangriff und 7 Druckleitungen aufgebaut. Mit Schaum Übergriff auf Anbau Süd Ostseite über Leitern im 3. Boden verhindern. 2. Phase: Kühlen der Ostfassade sowie Abdecken des Brandschuttes mittels Schaum.

11.54 Weitere 3 Rohre werden auf der Nordseite eingesetzt (Kühlen der Südfassade vom MFH Jostenstrasse 6).

11.55 Chemiewehr Pfäffikon aufbieten, da Löschwasser in allen Farben aus dem brennenden Gebäude läuft.

11.56 Der stellvertretende Feuerwehrinspektor Adrian Reichmuth trifft auf dem Schaden Platz ein.

11.57 Feuerwehr Schübelbach trifft ein.
Einsatzablauf Schübelbach: 2 Schnellangriffe auf Südseite ab TLF Schübelbach mit AS, Zubringerleitung ab Hydrant Jostenkapelle erstellen, Transportleitung ab Motspr. Schübelbach ab Mosenbach für Feuerwehr Wangen erstellen, 3 Druckleitungen auf Südseite erstellen, 1mal Wasser, 2mal Schaum. Wasserwerfer ab TLF einsetzen.

12.03 Die Halle Süd gerät in Vollbrand, sämtliche Einsatzkräfte, die sich im Innenangriff befanden, wurden zurückgezogen.

12.06 Das Feuer der Halle Süd wird auf der Ostseite mit 6 Rohren von aussen bekämpft. 12.10 Spital Lachen wird auf Pikett gestellt.

12.11 Der Samariterverein Galgenen wird aufgeboten.

12.12 Bei der Feuerwehr Lachen wird Grossalarm ausgelöst.

12.15 Die Chemiewehr Pfäffikon trifft auf dem Brandplatz ein. Ablauf Einsatz Chemiewehr , Abklären, was für Materialien sind im Farblager eingelagert, versuchen das Chlorpulver zu bergen im 1. Boden Nord, Messungen vornehmen, Nitrolager einschäumen und Schaumnachschub organisieren.

12.15 Da die Wasserreserven knapp werden, soll der Mosenbach mit Sandsäcken gestaut werden.

12.16 Die beiden Hallen stehen vom 1. bis 3. Boden im Vollbrand.

12.17 Die ARA wird orientiert.

12.20 Bachsperre erstellt.

12.20 Firma Jakob Hegner, Tuggen wird aufgeboten zwecks Wassertransport.

12.28 Chemiewehr Pfäffikon rückt mit AS auf den 1. Boden vor, um das Chlorpulver zu bergen.

12.30 Beim Gebäude Süd stürzt die Giebelwand ein.

12.30 Sämtliche Einsatzkräfte im Gebäude werden zurückgezogen. Es ist wegen Einsturzgefahr nur noch Aussenangriff möglich.

12.35 Schaumwerfer von Pfäffikon auf Platz (kann wegen Wassermangel nicht eingesetzt werden).

12.40 Weitere Wände und der Dachstock vom Gebäude stürzen ein.

12.45 Messungen über Schadstoffe werden aufgenommen.

12.55 Kantonschemiker trifft ein.

12.55 Einsatzleitung beruft die Abschnittskommandanten zum Rapport ein. Das weitere Vorgehen wird besprochen. Die Feuerwehrleute werden von giftigen Dämpfen auf Bodenhöhe gewarnt. (Im Bereich des Brandes nur mit AS arbeiten).

13.01 Die Häuser Jostenstrasse 7 und 9 müssen massiv gekühlt werden.

13.08 Firma Hegner liefert mit 2 Camions je 17000 Liter Wasser und lässt dieses bei der Bachsperre ein.

13.09 Anhängeleiter wird organisiert.

13.15 Die Motspr. liefern jetzt genug Wasser, so dass mit 26 Rohren das Feuer bekämpft wird.

13.15 Ein Feuerwehrmann von Wangen wird mit Verdacht auf Rauchvergiftung in das Spital Lachen eingeliefert.

13.25 Ein Feuerwehrmann von Schübelbach verletzt sich am Bein und wird von den Samaritern versorgt.

13.45 Medienkonferenz im Rest. Blume.

13.50 Ein Bagger wird aufgeboten, um die Wände der Halle Süd einzureissen.

14.15 Anhängeleiter auf Brandplatz.

14.20 2. Rapport zwischen Einsatzleiter und Abschnittskommandanten. Einsatzleiter wird über den Stand der Löscharbeiten, sowie von der Chemiewehr über die Messungen orientiert. Diese sind alle negativ.

14.25 Die Chemiewehr beginnt mit dem Rückzug.

14.30 Bagger beginnt die Wände der Halle Süd einzureissen.

14.45 Das Feuer ist unter Kontrolle.

15.10 Die ersten Einsatzkräfte werden verpflegt.

15.30 Die Nachbarwehren Lachen, Wangen und Schübelbach beginnen mit dem Rückzug.

16.00 Bis auf 20 Mann werden alle Einsatzkräfte verpflegt.

17.00 Die restlichen 20 Mann werden verpflegt. Von 17.00 - 18.30 werden die restlichen Feuer gelöscht.

18.30 Aufzug Brandwache bis um morgens um 8.00 Uhr.

 

19. Juli 1999

08.00 Die Brandermittler beginnen mit den Untersuchungen. 10 Mann der Feuerwehr Galgenen löschen die letzten Glutnester und beginnen mit den Aufräumarbeiten.

17.30 Einsatzende.

21.50 Alarm durch KAPO Schwyz, starke Rauchentwicklung auf dem Brandplatz.

21.58 5 Mann rücken aus und löschen diverse Schwellbrände. 1 Leitung wird beim Brandplatz belassen.

24.00 Einsatzende.

 

Besonderes

Der gesamte Einsatz gestaltete sich als sehr schwierig, da für das ganze Gebäude nur ein Treppenhaus zur Verfügung stand. Dieses konnte aber bereits 15 Minuten nach Einsatzbeginn nicht mehr begangen werden. Erschwert wurde der Einsatz auch durch die Ungewissheit, was für Chemikalien eingelagert waren. Der Alarm traf zu einem denkbar ungünstigem Zeitpunkt ein. (Sonntagmittag, wunderschönes Wetter und Ferienzeit). Gefährlich war die Situation für die Mehrfamilienhäuser, die zum Teil sehr nahe beim Brandobjekt standen. (Es herrschte sehr grosse Hitze). Durch die gewaltige Rauchentwicklung wurde der Brand sehr weit herum gesehen, so dass dieser riesige Zuschauermengen anlockte. Trotz Ferienzeit waren 134 Feuerwehrleute sehr schnell auf dem Schadenplatz. Die Schadenhöhe dürfte sich zwischen 2 bis 2.5 Mio. Franken bewegen. Auch bei diesem Brand vermutet man Brandstiftung.

 

Eingesetzte Mittel

Personal :
42 AdF Feuerwehr Galgenen
22 AdF Feuerwehr Lachen
21 AdF Feuerwehr Schübelbach
31 AdF Feuerwehr Wangen
20 AdF Chemiewehr Pfäffikon
1 Kantonschemiker

137 AdF Total

10 Polizeibeamte
2 Personen des wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zürich
1 Untersuchungsrichter
7 Samariter

157 Einsatzkräfte Total

 

Beratend:

Stellvertretender Feuerwehrinspektor
Ortschef Zivilschutz

 

Mittel:

5 Tanklöschfahrzeuge
4 Pikettfahrzeuge
1 Einsatzleitfahrzeug
1 Schlauchverlegefahrzeug
1 Chemiefahrzeug
4 Zugfahrzeuge
2 Mannschaftsfahrzeuge
4 Polizeifahrzeuge
2 Wassertransporte ( 17000 Liter)

24 Fahrzeuge Total

3 Motspr. Typ 2
11 Atemschutzgeräte
44 Atemschutzflaschen
860 I Schaumextrakt
26 Rohre
1500 m Transportleitungen 1 Anhängeleiter
1 Bagger
1 Lüfter

 

Erkenntnisse

Löschschaum ist gezielt einzusetzen und man muss darauf achten, dass der Schaumteppich nicht wieder mit Wasser zerstört wird. Bei starker Rauchentwicklung sind die Löschtrupps auch ausserhalb des Objektes unbedingt mit Atemschutz auszurüsten, um geschützt zu sein, wenn der Wind den Rauch plötzlich gegen die Einsatzkräfte drückt. Infolge genauer Beobachtung des Objektes durch Offiziere für Sicherheit konnte die Gefahr des Einstürzens der Wände nach aussen frühzeitig erkannt werden. Ebenfalls darf die Abstrahlungswärme nicht unterschätzt werden. Die Arbeit des Verbindungs-Offiziers war vorbildlich. Die Zusammenarbeit zwischen den 5 Wehren klappte hervorragend. Die Funkdisziplin war sehr gut. Leider wurden 2 Feuerwehrleute leicht verletzt.

 

Lehren

Bei einem solchen Grossbrand muss das Gelände unbedingt frühzeitig und grossräumig abgesperrt werden. 1-2 Mann bestimmen, die die Absperrungen kontrollieren. Schaum sollte nur gezielt eingesetzt werden. Samariter müssen früher aufgeboten werden.

 

Dank

Wiederum leisteten alle Einsatzkräfte vorbildliche Arbeit. Es wurde vorsichtig und gewissenhaft gearbeitet. Trotz prächtigen Wetter und Ferienzeit konnte ich voll auf die Kameraden zählen. Als Kommandant und Einsatzleiter möchte ich allen Beteiligten für die Super-Zusammenarbeit danken.

 

Galgenen, im September 1999

Kaspar Landolt, Kommandant der Feuerwehr Galgenen

 

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